Filmstart am 16.3.
Broker - Familie gesucht
129 Min., frei ab 12 Jahren
Inhalt
Eine junge Frau gibt in ihrer Verzweiflung ihr Neugeborenes bei der Babyklappe einer örtlichen Kirche ab. In Empfang nimmt es der vermeintliche Priester, der sich aber als Schneider und Besitzer einer Kleiderreinigung herausstellt. Gemeinsam mit seinem Partner Dong-soo fängt dieser das Kind ab, um es einem adoptierwilligen Paar, das den offiziellen Weg nicht gehen kann, zu verkaufen. Bevor sie zu ihren Kunden losfahren können, tritt die Kindsmutter wieder auf den Plan. Sie zeigt sich bereit, das Kind zu verkaufen, doch sie will die potentiellen Eltern mit aussuchen und auch am Erlös beteiligt werden. Da So-young die ersten Interessenten für unwürdig hält, geht es mit der Suche weiter. In der Zwischenzeit wächst die ungewöhnliche Gruppe unverhofft zusammen. Ihnen auf den Fersen sind zwei Polizistinnen, die sie überführen wollen.
Was sich wie eine Räubergeschichte anhört, ist vielmehr ein berührendes Gesellschaftsdrama, in dem Koreeda in erster Linie äußere Umstände für die desolate Lage seiner Protagonisten verantwortlich macht. Mit besseren sozialen und politischen Grundbedingungen würden sie ein „normales“ Leben führen. Das, glaubt man zumindest, ist eine Botschaft des Films. Koreeda ist weniger ein politischer Aktivist als ein Humanist. Er ist vom grundsätzlich Guten im Menschen überzeugt. Vermutlich liegt aber auch die Stärke des Films genau darin, dass er kontroverse Gefühle auslöst. Das Versöhnliche, Liebevolle widerstrebt einem einfach angesichts der erzählten Geschichte. Es sitzt wohl viel zu tief, denn man erwartet, dass die Bösen einfach böse sein müssen – oder zumindest ein wenig unsympathisch.