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Suicide Tourist

Dänemark/NOR 2019
90 Min., frei ab 12 Jahren

Inhalt

Der dänische Versicherungsagent Max hat einen unheilbaren Gehirntumor. Seine Lebensgefährtin Laerke versucht ihn mit romantischen Gesten und liebevollem Alltag abzulenken, doch das zeigt ihm nur, wie sehr sie seine Krankheit verdrängt. Wie betäubt absolviert Max seinen Alltag. Sprachübungen, Rückblenden an den Beginn seiner Krankheit und Gedanken an missglückte Selbstmordversuche scheinen präsenter als Laerke. Als er eines Tages bei der Aufklärung eines Versicherungsfalles auf das Hotel Aurora stößt, in dem Lebensmüde beim Sterben begleitet werden, bucht er dort ein Zimmer. Das Aurora ist ein moderner Wellness-Traum hoch in den norwegischen Bergen. Direkt an Max‘ Fenster fließt ein reißender Bach entlang. Die Wände sind aus hippem Sichtbeton mit Holzoptik, die Musik sphärisch, die Beleuchtung gedimmt und in der Sauna gibt es Opium-Tee. Die Hausanzüge allerdings erinnern mit ihren Streifen an Gefängniskleidung. Nach einigen Tagen beginnt Max, Misstöne in den sanft geführten Betreuungsgesprächen zu hören, in denen die Gäste auf ihren Tod vorbereitet werden. Am Rande der Wahrnehmung werden für kurze Momente Abgründe sichtbar. Aber für Zweifel ist er spät dran – aus dem Aurora kehrt niemand zurück. 

 

Die Verwandlung des Krebsdramas in einen dystopischen Sci-Fi kommt ganz fließend. Es gibt kein Vorher und Nachher, keinen Bruch, nur eine feine psychedelische Verschiebung von einer alptraumhaften Realität hin zu einem sehr naturalistisch inszenierten Wahn.  „Suicide Tourist“ ist ungeheuer elegant und mit großem Ernst in Szene gesetzt. Wie schon beim letzten Film des Regisseurs Jonas Alexander Arnby „When Animals Dream“ verschmelzen auch hier der Spaß an einer Genreerzählung und ein echtes Interesse am Ausloten extremer Bewusstseinszustände. 

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